Swisscom und die Universität St. Gallen (Center for Leadership and Values in Society) haben eine Studie veröffentlicht mit dem Titel:
Verborgene Schätze heben
Gesellschaftliche Wertschöpfung durch Nachhaltigkeitsmassnahmen von Schweizer KMU und Best Practises
Die vorliegende Studie untersucht die gesellschaftliche Wertschöpfung, die durch Nachhaltigkeitsmassnahmen von KMUs geschaffen wird. Sie zeigt auf, welche konkreten Massnahmen und Strategien von der Gesellschaft wahrgenommen und als wertvoll angesehen werden und worin Herausforderungen für KMUs in ihrem Bestreben bestehen, von der Gesellschaft als nachhaltig wahrgenommen zu werden. Dies soll KMUs dabei helfen "verborgene Schätze" in Form von bisher ungenutztem Potenzial zu entdecken, diese zu "heben" und sich dadurch im Wettbewerb besser behaupten zu können.
Die Studie kann als PDF hier herunter geladen werden.
Weitere Informationen:
Public Value auf Wikipedia
Gemeinwohl: auf Wikipedia
Die Studie ist nicht nur wegen der vielfältigen und trotzdem konzentrierten Aussage interessant, sondern auch wegen der graphischen Aufbereitung und der quantitativen Definition des "Public Value" in einer einzigen Kenngrösse.
Zum Ersten werden in ihr mehrere "Peers" (Geschäftsleitung, Mitarbeiter und Kunden) über ihre subjektive Bewertung und die Relevanz der fünf Dimensionen gesellschaftlicher Wertschöpfung befragt ("Ist es sachlich gerechtfertigt?", "Ist es anständig?", "Ist es politisch akzeptabel?", "Ermöglicht es positive Erfahrungen?", "Ist es profitabel?").
Bewertung und Relevanz werden in zwei "Netzdiagrammen" mit den fünf Dimensionen dargestellt. Das erlaubt eine gute Übersicht darüber, welches Gewicht die "Peers" den zwei Fragen nach (i) der Bewertung und (ii) der Relevanz der fünf Dimensionen gesellschaftlicher Wertschöpfung beimessen.
Zum Zweiten wird hier erstmals aus zwei subjektiven Kenngrössen - miteinander multipliziert - der "Public Value" mit einer einzigen Kennzahl quantitativ bestimmt.
PV = Bewertung x Relevanz.
Die Visualisierung der Kennzahlen in Kreisform (PV = Kreisfläche) ist ebenfalls neu und ermöglicht eindrücklich und übersichtlich die konzentrierte Darstellung des Public Value von mehreren Fragestellungen.
Systembedingt ist jedes Ergebnis von einem mathematischen Prozess in den vier Grundrechenarten mit einer Verdichtung - oder anders gesagt - mit einem Informationsverlust verbunden.
Dies kann beabsichtigt - oder aber auch störend und irreführend sein.
Und ein Rückschluss von einem Ergebnis auf die Ausgangszahlen ist nur in seltenen Fällen möglich.
Statistische Zauberkünstler sind Meister im "Verschwinden lassen" von Informationen.
Wenn es hingegen darum geht, jeweils gleichzeitig Bewertung und Relevanz für mehrere Fragen und verschiedene Peers darzustellen, ist die Multiplikation von zwei Indikatoren als Darstellungsgrösse weniger geeignet. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob das Resultat in Form einer "Tree Map" oder von Kreisen dargestellt wird.
Jede Multiplikation von zwei oder mehreren Indikatoren führt zwar zu einer manchmal gewünschten Verdichtung. Sie führt aber gleichzeitig auch zu einem "systemimmanenten" Informationsverlust.
Beispielsweise ergibt eine "Bewertung = 4" multipliziert mit einer "Relevanz = 3" den "Public Value = 12".
Den identischen "Public Value = 12" erreicht man aber auch bei einer "Bewertung = 0.5" und einer "Relevanz = 24".
Wenn es nun darauf ankommt, die Eigenschaften "Bewertung" und "Relevanz" differenziert darzustellen, drängt sich die Verwendung eines Rechtecks, eines Vektors oder einer Kombination auf.
Wie unten am Beispiel der "Finanziell ökonomischen Werte" und den Bewertungen bzw. der Relevanz der drei "Peer Groups" gezeigt, sieht man im "Public Value Profile" auf einen Blick wie die "Peers" die Gewichtung und die Relevanz unterschiedlich priorisieren.
Das "graphische addieren" zeigt dann zusätzlich die Informationen über die Zusammenhänge, die sonst nur ein geübter Analyst direkt aus den Zahlen herauslesen kann.
Was hier am Beispiel des Public Value gezeigt wurde gilt auch für alle anderen monetären und nicht-monetären Indikatoren, die zueinander in irgendeiner Beziehung stehen.
Kleine Risiken bei grossen Investments können ja durchaus ein anderes Profil haben als Grosse Risiken bei kleinen Investments...
Diese Information kann wesentlich sein und sollte bei der Datenverarbeitung nicht in den Algorythmen unsichtbar "verschwinden".
Empfehlung: Informationen nicht nur 'gewichten' (macht man vielfach schon automatisch) sondern das Gewicht in einer zweiten Dimension darstellen. Weitere Erläuterungen auf der Site winformatics.org, 'Weighted Information -- Weighted Informatics'.
Beispiel:
Drei Peers (Geschäftsleitung, Mitarbeiter, Kunden) werden über ihre Einschätzung bezüglich "Bewertung" und "Relevanz" der "Finanziell ökonomischen Werte" befragt.
Ihre Antworten sind in der Tabelle unten eingetragen.
# |
Peer |
Bewertung (x-Achse) |
Relevanz (y-Achse) |
color |
|
---|---|---|---|---|---|
1 | Geschäftsleitung | 5,02 | 0,38 | ||
2 | Mitarbeiter | 3,98 | 1,63 | ||
3 | Kunden | 3,52 | 2,50 |
Die Interpretation dieser Zahlen - sie sollen ja bessere Entscheide ermöglichen - wird schon schwierig.
Hilfreich ist dann eine graphische Darstellung. Von den vielen Möglichkeiten ist im folgenden Bild der "Public Value" als Kreisfläche (links) und als "Public Value Profile" (rechts) dargestellt.
Je nach Botschaft, die übermittelt werden soll, empfielt sich die Eine oder die Andere Darstellungsform.
Ändern sie die Beschriftungen oder Zahlen in den hellgrauen Feldern nach Ihren Bedürfnissen.
Unter dem Profil ist der Public Value in Kreisform dargestellt. Die Proportionen der Kreisflächen sind identisch mit denen der Rechtecke.
Refresh der Webseite setzt die Eingaben wieder zurück in den Ursprungszustand.
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