Wenn man den US-Amerikanischen Management-Slang verfolgt, stösst man von Zeit zu Zeit auf „Keep it simple, stupid“. Die Übersetzer in’s Deutsche machen dann daraus ein „Mach‘ sie einfach und primitiv“. Gemeint sind die Arbeitsprozesse in einer Firma. Man traut den Mitarbeitern nichts (mehr) zu.
Ganz neu kommen auch die Arbeitsprozesse der Wirtschaftsprüfer in den Genuss der Primitivierung.
www.cfo.com meldet die Tendenz der SEC – der Securities and Exchange Commission – dass man doch jetzt auch die Prüfungs-Standards vereinfachen soll. Es wäre doch viel einfacher, wenn man auf die Berücksichtigung der Verschiedenartigkeit der Industrien verzichten würde. Hier der Originallink.
Diese Bemühungen der SEC sollte Auslöser für die Übersetzer sein, das „Keep it simple, stupid“ neu zu übersetzen: Als „Mach‘ es doch einfach „Du Dummkopf“.
Kommt schon noch so weit, dass die Regeln für die Wirtschaftsprüfung die reale Wirtschaft überhaupt nicht mehr berücksichtigen, sondern nur noch den Kassabestand abdecken.
Wem stossen vor dieser Entwicklung nicht die tollen Pariser Statements der CEOs der grössten sechs Wirtschaftsprüfer auf, die damals in ihrer gemeinsamen Vision meinten, man müsse die Standards so anpassen, dass in der Wirtschaftsprüfung zukünftig unter anderem auch die Immateriellen Werte zählen sollten. Hier der Originallink zum PDF.
Da hab‘ ich es mit Albert Einstein: „Mach‘ es so einfach wie möglich – aber nicht einfacher.“